Nahwärmeverbund mit Bürgernetz Gräfenberg
Umweltfreundliche Biowärme für die Stadt Gräfenberg
Durch die Wärmeversorgung von Gebäuden über ein Nahwärmenetz können beispielsweise mittlerweile in die Jahre gekommene, ineffiziente Ölheizungen stillgelegt werden. Den Gräfenberger Bürgern soll diese Möglichkeit durch Erweiterungen des Bestandswärmenetzes gegeben werden. Die CO2-neutrale Wärme stammt dabei aus dem, im Jahr 2003 in Betrieb genommenen Biomasse-Heizwerk.
Ziel dieser kommunalen Maßnahme ist es, von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden und die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Projekthintergrund
Die Stadt Gräfenberg hat mit Erfolg am Auswahlverfahren zur Förderung von Energieeinsparung in öffentlichen Infrastrukturen im Rahmen des Operationellen EFRE-Programms im Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ Bayern 2014 – 2020 teilgenommen. Der Gräfenberger Projektvorschlag „Energieeffiziente Entwicklungsplanung für eine Altstadt und ein denkmalgeschütztes Scheunenviertel“ wurde positiv verabschiedet. Der Projektvorschlag sieht konkret eine Nahwärmeversorgung der Innenstadt mit mehreren kommunalen Gebäuden sowie privaten Wohn- und Geschäftshäusern vor. Dazu wird von einem bereits bestehenden Hackschnitzelheizwerk eine Wärmetrasse, d. h. ein Verteilnetz, in die Innenstadt geführt, das die Gebäude mit Wärme versorgt.
Leistungsumfang
Die Projektbearbeitung umfasste dabei die HOAI-Leistungsphasen 2 bis 9 jeweils für das Wärmenetz (Planungs- und Dienstleistung) sowie für die Hausübergabestationen (Lieferleistung):
Ein weiteres Arbeitspaket der eta Energieberatung war die Kundenakquise. So wurden Gräfenberger Bürger bei der Entscheidung zum Anschluss an das Nahwärmenetz unterstützt. Dabei waren der persönliche Kontakt sowie die Ausarbeitung von kundenspezifischen Unterlagen (Angebot, Kostenvergleich etc.) unabdingbar.
Welchen Bedingungen sind für einen Anschluss an ein derartiges Wärmenetz zu erfüllen?
Die Grundvoraussetzung für einen Anschluss an ein Nahwärmenetz ist die Nähe des Gebäudes zur verlegten Leitung. Im Gebäude gibt es in der Regel keine Einschränkungen. Das zu versorgende Objekt wird über eine Hausübergabestation an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die Wärme kann sowohl zur Gebäudebeheizung als auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Sowohl ein Pufferspeicher als auch eine Solarthermieanlage können problemlos in das Heizsystem integriert werden.
Übrigens: mit einer Größe von ca. 1,50 x 1,00 m ist die Hausübergabestation um ein Vielfaches platzsparender als ein Ölkessel mit zugehörigem Tank.
Durch die Netzerweiterung wird vielen Bürgern nun die Möglichkeit eingeräumt, auf fossile Energieträger zur Wärmeerzeugung zu verzichten und damit die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Vorteilhaft bei der Projektrealisierung erwies sich die langjährige Zusammenarbeit zwischen der eta Energieberatung und der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg.
Matthias Schäfer
Wärmenetze und kommunale Versorgungskonzepte

Vorgehensweise
- 1Analysieren der Grundlagen, Abstimmung der Zielvorstellungen, Erarbeiten eines Planungskonzepts
- 2Erarbeiten des Entwurfs, fachspezifische Berechnungen, Kostenberechnung
- 3Erarbeiten und Zusammenstellen genehmigungsrechtlicher Unterlagen, Abstimmungen mit Behörden
- 4Erarbeiten der Ausführungsplanung inkl. zeichnerischen Darstellung
- 5Leistungsbeschreibung, Mengenermittlung, Kostenkontrolle, Festlegung der Ausführungsphasen
- 6Einholung von Angeboten, Vergleich der Ausschreibungsergebnisse, Mitwirkung bei Auftragserteilung
- 7Aufsicht über örtliche Bauüberwachung, Aufstellen und Fortschreiben und Überwachen eines Terminplans, Kostenaufstellung
- 8Fachliche Bewertung festgestellter Mängel
Weitere Informationen zum Projekt
Ausgewählte Projekte
Für diese Kunden haben wir Konzepte zur biogenen Wärmeerzeugung erstellt und die Kunden vielfach bis zur Umsetzung betreut.
Alno
Ein wirtschaftlicher Vergleich verschiedener Techniken zur Wärmeerzeugung hat gezeigt, dass die Umstellung auf dezentrale Heißwassererzeugung mit Erdgas-Niedertemperaturkesseln wirtschaftlicher als eine Sanierung oder Ersatzinvestition in das Altholz-Heizwerk war. Zusätzlich wurde ein Erdgas-BHKW zur Stromeigenbedarfsdeckung installiert.
weiterlesenBiomasse-Heizkraftwerk Fechenheim
Durch die eta Energieberatung wurde ein tragfähiges Konzepte für eine gesicherte Beschaffung von Brennstoffsortimenten entwickelt und ein regionaler Marktüberblick erstellt. Außerdem wurde eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und eine Nachhaltigkeitsbewertung durchgeführt.
weiterlesenBiomasse-Heizkraftwerk Nürnberg
Konzeption und Integration eines Biomasse-Heizkraftwerks in einen bestehenden Kraftwerksstandort zur Anbindung an das bestehende Fernwärmenetz zur Anhebung der Rücklauftemperatur.
weiterlesenBiomasse-Heizwerk Engelsberg
In Engelsberg wurde ein Biomasse-Heizwerk mit einer Leistung von 1.700 kW sowie ein Fernwärmenetz mit einer Trassenlänge von rd. 7.400 m und 180 Wärmeübergabestationen errichtet. Danach erfolgten Betriebsoptimierungen des Biomasse-Heizwerkes und des Fernwärmenetzes im laufenden Betrieb.
weiterlesenBiomasse-HKW Albstadt
Kernpunkt des Pilotprojekts ist die Trocknung des Klärschlamms direkt auf einer Kläranlage mit Niedertemperatur-Abwärme aus einem holzbefeuerten Biomasse-Heizkraftwerk. Der getrocknete Klärschlamm lässt sich einfach transportieren und ist für die Verwerter ein willkommenes und CO2-neutrales Brennstoffsubstitut mit hohem Heizwert.
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