Primärenergiefaktoren von Fernwärmenetzen

Werden Gebäude über Fernwärme beheizt, so ist zur Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs im Rahmen der Baugenehmigung der Primärenergiefaktor der Fernwärme erforderlich. Dieser ist zusammen mit der Berechnung des Wärmebedarfes zur Beheizung, Warmwasserbereitung und zur Deckung der Wärmeverluste über die Gebäudehülle zur Nachweisführung nach Energieeinsparverordnung (EnEV) erforderlich.

Primärenergiefaktor – was ist damit gemeint?

Der Begriff Primärenergiebedarf berücksichtigt neben dem unmittelbar messbaren (End-) Energiebedarf eines Energieträgers wie Strom, Erdgas oder eben Fernwärme auch die vorgelagerten Prozessketten, die zu seiner Förderung, Aufbereitung, Umwandlung und Verteilung aufgewendet werden müssen. Das Verhältnis von Primär- zu Endenergie wird Primärenergiefaktor genannt. In Deutschland wird über die Energieeinsparverordnung EnEV die zulässige Jahresmenge des Primärenergieverbrauches von Gebäuden begrenzt. Dieser Primärenergieverbrauch wird aus den gewählten Energieträgern und ihren jeweiligen Primärenergiefaktoren mit dem in der Planung berechneten Energiebedarf ermittelt. Die Norm listet die Energieträger mit ihrem Primärenergiefaktor fP insgesamt sowie für den nicht-erneuerbaren Anteil auf. Beispielsweise hat Heizöl einen Primärenergiefaktor von 1,1 (gesamt wie nicht-erneuerbar), was bedeutet, dass rechnerisch ein Energieanteil von 10 % für die Förderung, Umwandlung und den Transport von der Gewinnung bis zum Heizkessel berücksichtigt wird. Holz hingegen wird mit einem Primärenergiefaktor von 1,2, davon 0,2 nicht-erneuerbar bewertet. Damit wird ein Anteil von 20% bezogen auf den Energieinhalt des Brennstoffes Holz als fossiler Energieaufwand von der Motorsäge, über die Zerkleinerung bis zum Transport zur Feuerung angesetzt.

Wozu brauchen Sie den Primärenergiefaktor für Fernwärme?

Werden Gebäude über Fernwärme beheizt, so ist zur Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs im Rahmen der Baugenehmigung der Primärenergiefaktor der Fernwärme erforderlich. Dieser ist zusammen mit der der Berechnung des Wärmebedarfes zur Beheizung, Warmwasserbereitung und zur Deckung der Wärmeverluste über die Gebäudehülle zur Nachweisführung nach Energieeinsparverordnung (EnEV) erforderlich. Ein guter, d. h. niedriger Primärenergiefaktor ist ein Vermarktungsargument für den Fernwärmenetzbetreiber, da er den Errichtern und Betreibern von Gebäuden, also z. B. Bauträgern und Wohnungsbaugesellschaften die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben erleichtert. Durch einen niedrigeren Primärenergiefaktor verringern sich die Anforderungen an die Gebäudehülle, so dass bei Neubau und Sanierung Geld gespart werden kann und zudem die Inanspruchnahme von Fördermöglichkeiten z. B. der KfW erleichtert wird.

Wie wird der Primärenergiefaktor für Fernwärme berechnet?

Für Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas oder auch biogene Brennstoffe wie Holz oder Biogas gibt es Pauschalfaktoren. Die Primärenergiefaktoren für Fernwärmenetze dagegen müssen aufgrund der individuellen Zusammensetzung der Wärmeerzeugung und sonstiger spezifischer Rahmenbedingungen berechnet werden. Lediglich für Fernwärmenetze mit einem Anteil von Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen über 70 % oder Fernwärme aus Heizwerken, die ausschließlich mit erneuerbaren oder fossilen Brennstoffen betrieben werden, dürfen ebenfalls Pauschalfaktoren verwendet werden. Die Berechnung von Primärenergiefaktoren zur energetischen Bewertung von Fernwärmenetzen erfolgt nach dem Arbeitsblatt AGFW FW 309 Teil 1 „Energetische Bewertung von Fernwärme – Bestimmung der spezifischen Primärenergiefaktoren für Fernwärmeversorgungssysteme“.

Wer stellt eine fp-Bescheinigung aus?

Die Bescheinigung über die energetische Bewertung der Fernwärme nach AGFW FW 309-1 darf nur von einem „fp-Gutachter FW 609“ ausgestellt werden, der die Prüfung nach dem AGFW-Arbeitsblatt FW 609 bestanden und eine gültige Prüfbescheinigung hat.

Was können wir für Sie tun?

  • Unser fp-Gutachter FW Herr Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Negele, Gutachter Nr. AGFW-FW609-144 erstellt für Sie die Bescheinigung für den Primärenergiefaktor Ihres Fernwärmenetzes.
  • Ihr Zusatznutzen: Energiekonzepte der eta Energieberatung mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien, effizienter Kraft-Wärme-Kopplung und der ressourcenschonenden Nutzung von Abwärme reduzieren den Primärenergiefaktor Ihres Fernwärmenetzes.

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